Rittergut Freschluneberg

Gutshaus mit Empfangshalle

Das Rittergut in Freschluneberg, das über Jahrhunderte der alten Adelsfamilie derer von Luneberg gehörte, gab dem Dorf seinen Namen. Das Geschlecht derer von Luneberg war das wichtigste in der aus sieben Kirchspielen mit 45 Dörfern bestehenden Börde Beverstedt, in der das Richteramt über Generationen von dem jeweiligen Gutsbesitzer ausgeübt und weitervererbt wurde. Der erste uns aus dieser Familie bekannte Adlige ist Erpo von Luneberg (1257-1307).

Eine Urkunde in Form einer Milizrolle des Gerichtes Beverstedt erwähnt, dass Heineke von Luneberg mit seiner Familie mindestens seit 1579 in Freschluneberg seinen Adelssitz hatte. Ob dessen Vorfahren das Gut selbst bewohnten oder verwalten ließen, ist nicht verbrieft.

Die hochinteressante und wechselvolle Geschichte des Rittergutes führt uns über Christoph von Krough, dessen Mutter das Gut nach dem Erlöschen der männlichen Linie derer von Luneberg erbte, und dessen Neffen Caspar Heinrich von der Wisch zur Bremer Ritterschaft.

Zweimal brannte das Rittergut bis auf die Grundmauern nieder: Karfreitag 1725 durch Blitzschlag und am 17. Juli 1895. Das damalige Gutshaus war mit 55,68 m Länge zu seiner Zeit eines der größten Niedersachsenhäuser in der damaligen Provinz Hannover. Das neue Gutshaus wurde noch im selben Jahr nach den Plänen des Geestemünder Baumeisters Georg Hoffmeyer errichtet.

Am 1. September 1847 hatte die seit 1600 in Fischerhude als Wassermüller und Vollhöfner ansässige Familie Müller das Gut gekauft. Über mehrere Generationen wirtschaftete die Familie auf dem Gut, bis im Jahre 2006 das Rest-Gut verkauft wurde.

Die jetzigen Besitzer, die Familie Wulf, führt ihre über 40 Jahre bestehende Welsh-Pony-Zucht mit dem Gestütsnamen “Moorkieker” hier weiter. Das unter Denkmalschutz stehende Gutshaus und das Wirtschaftsgebäude werden nach und nach restauriert. So konnte der von Familie Müller geplante Abriss des alten Gutshauses verhindert werden.